Auch die neue Ausgabe der D’Kräz enthält wieder wertvolle und zeitlose spannende „Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg“.
Schramberg – Wie immer am Freitag vor dem ersten Advent hat der Museums- und Geschichtsverein Schramberg die neue Ausgabe der D’Kräz präsentiert. Die Nummer 42 des „Flaggschiffs“ des Vereins enthält auf 104 reich bebilderten Seiten wieder eine Fülle aufwendig recherchierter spannender Geschichten über den Raum Schramberg. „Das neue Heft spannt den geschichtlichen Bogen von der Napoleonischen Zeit bis die Gegenwart“, erklärte die Vereinsvorsitzende Annette Fuchs bei der Präsentation zusammen mit Redakteur Ewald Graf.
Dieter Kohlmann hat in mehrjähriger Recherche in Archiven zusammengetragen, welche Folgen die Kriege gegen und mit Napoleon vor 200 Jahren hatten. Im Teil I berichtet er über „20 Jahre Einquartierungen und finanzielle Lasten“ für die Bevölkerung im Raum Schramberg (Teil II über die Kriegsteilnehmer folgt nächstes Jahr).
Mit Kuriosem beschäftigt sich der Beitrag von Andreas Staffhorst, der bereits eine Monografie über die Produkte der Steingutfabrik Uechtritz & Faist veröffentlich hat. Diesmal schreibt er über einen patentierten „Controluntersatz für Bierseidel“, einem Steingut-Vorläufer des Bierdeckels. Bis 15 Biere reicht der Zeiger.
Gisela Roming und Gisela Lixfeld widmen sich danach den jungen Designerinnen Martha Serkin und Eva Stricker, denen während der Weimarer Republik in der Majolikafabrik der Gebrüder Meyer der „Einbruch in eine Männerdomäne“ gelang. „Dokumente aus dem inzwischen erschlossenen Archiv der Majolikafabrik ermöglichten es jetzt, Produkte ihren Entwerferinnen zuzuordnen“, erläuterte Graf.
Zum ersten Mal ist Volker Ziegler als Autor in der D’Kräz dabei. Er hat den Nachlass seines Vaters Anton gesichtet, einem Pionier des Uhren-Industriedesigns, dessen Überlegungen nicht nur für die Uhren-, sondern die Industrieproduktion überhaupt relevant waren.
David Kuhner, der nächste Autor, hatte schon in der D’Kräz 41 über die Heideckle-Staig-Vereinigung in Schramberg berichtet, die älteste Bürgervereinigung des Göttelbachtals. Diesmal beschäftigt er sich mit der 1952 gegründeten Staigvereinigung und mit der Geschichte des 1955 gebauten Staigbrunnens.
Arnhold Budick befasst sich mit der Renovierung der katholischen St. Maria Kirche 1993/1994. Mit der Hilfe von Zeitzeugen hat er recherchiert, wie es zur Ausgestaltung des Innenraums mit der Kirchenkunst des Protestanten Erich Hausers kam.
Danach berichtet Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, wie die Große Kreisstadt durch das zweite Jahr der Corona-Pandemie steuerte und dass sich trotz der Beschränkungen in der Kommunalpolitik und der Stadtentwicklung einiges tat.
Die D’Kräz enthält diesmal auch einige kleinere Beiträge. So schreibt Ewald Graf über die Restaurierung eines historischen Kilometersteins durch die Kleindenkmalfreunde Jürgen Hils und Dieter Kohlmann. Und mit einem Nachruf würdigt Carsten Kohlmann den 2021 verstorbenen Stadtarchivar Erich Maier. Schließlich wird noch berichtet über den 2021 gegründeten „Förderkreis Falkensteiner Kapelle“, der sich für die Außensanierung engagiert und an den Museums- und Geschichtsverein angegliedert ist. Eine Chronik der Stadt und Raumschaft Schramberg runden das lesenswerte Heft ab.
Die D´Kräz ist erhältlich bei: Stadtmuseum, Buchlese, Brantner Bäck (Filialen Parktorweg, Sulgauer Straße, Bergstraße), Ortsverwaltungen Tennenbronn und Waldmössingen, Kur-Apotheke Lauterbach, Toto-Lotto-Quelle Lehrer Aichhalden, Wallfahrtsladen Heiligenbronn, „Franz“-Laden Waldmössingen.
Artikel aus dem Schwarzwälder-Boten: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.historie-in-schramberg-d-kraez-zeigt-leben-zu-napoleons-zeiten.bec7943a-5184-4fcd-b16d-77e83ba9b9ad.html